Märkisches Museum: Referentin spricht über die Herkunft von kolonialzeitlichen Museumsobjekten

Wer sich kritisch mit der deutschen Kolonialvergangenheit auseinandersetzen will, sollte sich einen kostenlosen Vortrag im Märkischen Museum nicht entgehen lassen:

Am Donnerstagabend (21. März, ab 18.30 Uhr) spricht Aziz Sandja, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim, zum Thema „Zur Herkunft von kolonialzeitlichen Museumsobjekten am Beispiel von Exponaten aus Kamerun und Deutsch-Ostafrika“. Die Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Was zum Schaffen drängt… Der Expressionismus und seine Folgen” ist kostenfrei.

Diese Auseinandersetzung mit kolonialzeitlichen Museumsobjekten ist inzwischen zu einer zentralen kulturpolitischen Aufgabe Deutschlands geworden. Im Mittelpunkt dieser Aufgabe befinden sich Kulturgüter, die im 19. und 20. Jahrhundert in den ehemals deutschen Kolonien unter problematischen Umständen geraubt wurden und bis heute noch in den Museumsdepots lagern. Überzeugt u. a. von einer vermeintlichen kulturellen Überlegenheit reisten viele Europäer damals leidenschaftlich in außereuropäische Gebiete und kehrten mit vielen kulturellen Objekten zurück. Sie trugen damit zur Verfestigung rassistischer Verhaltensweisen in den europäischen Gesellschaften, woraus dann weitreichende Folgen entstanden. Der Vortrag gibt anhand einiger Beispiele aus den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim einen Einblick in die Erwerbsumstände solcher Museumsobjekte und geht auch auf die Hintergründe aktueller Restitutionsforderungen ein.

(18.03.2024 – cr/lk)